Das Ambassadors-Theater im Londoner West End feiert 1953 die hundertste Aufführung von Agatha Christies Erfolgsstück "Die Mausefalle". Auch Leo Kopernick (Adrien Brody) gibt sich die Ehre, der aus dem Krimi einen Hollywood-Hit machen soll. Dem arroganten Filmregisseur kann bei Krimis niemand etwas vormachen – und doch sieht er nicht kommen, wer am Ende des Abends tot in der Kulisse liegt: Kopernick. Scotland Yard schickt Inspektor Stoppard (Sam Rockwell) zum Theater, und weil dieser lieber tief ins Glas als durch eine Lupe schaut, stellt es ihm die ebenso unerfahrene wie beflissene Constable Stalker (Saoirse Ronan) zur Seite. Wie in Agatha Christies Krimis versammeln die Polizisten sämtliche Verdächtigen, darunter der Drehbuchautor Mervyn Cocker-Norris (David Oyelowo), der deutlich gedroht hatte: "Dafür werde ich Sie umbringen, Sie Bastard!" Nach und nach bringen Stoppard und Stalker in Erfahrung, dass jeder der Anwesenden ein Motiv hatte, dem Opfer nach dem Leben zu trachten. Bei ihrem Kinodebüt wenden der TV-Regisseur Tom George und sein Drehbuchautor Mark Chappell einen reizvollen Kniff an: Sie machen sich mit ihrem Film auf liebevolle Weise über die Motive und Regeln altmodischer Agatha-Christie-Krimis lustig, indem sie ihn als altmodischen Agatha-Christie-Krimi erzählen. So lästert David Oyelowo als Drehbuchautor über Rückblenden – in einer Rückblende. Aus dem erlesenen Darsteller-Ensemble stechen Sam Rockwell und Saoirse Ronan als vergnüglich gegensätzliches Ermittlerduo heraus, der britische Jungstar Harris Dickinson (derzeit mit "Babygirl" als Nicole Kidmans jugendlicher Lover in den Kinos der Deutschschweiz) verkörpert den ursprünglichen "Mausefalle"-Star Richard Attenborough – und sogar Agatha Christie selbst, gespielt von Shirley Henderson, tritt in diesem cleveren "Meta-Whodunit" auf.

Wertung