kulturMONTAG
Kultur (A 2025)
Im Reich der Pharaonen – Eröffnung des Großen Ägyptischen Museums: Mehr als zwei Jahrzehnte wurde es geplant, wirtschaftliche und politische Krisen sowie die Pandemie verzögerten den Bau. Doch Anfang November ist es endlich soweit: Das neue Ägyptische Museum – das größte Museum der Welt mit einer Fläche von 50 Hektar, was ungefähr der doppelten Größe des Pariser Louvre entspricht – wird in Gizeh eröffnet. Direkt neben den weltberühmten Pyramiden und der Sphinx will die imposante Einrichtung eine Reise durch 7.000 Jahre Geschichte bieten: von kolossalen Pharaonen-Statuen wie Ramses II bis hin zu Alltagsgegenständen aus dem alten Ägypten. Zur offiziellen Eröffnung sollen auch die berühmte Totenmaske und die Grabbeigaben des Pharao Tutanchamun aus dem 1902 eröffneten und zu klein gewordenen Ägyptischen Museum in Kairo übersiedelt werden und Scharen von Gästen aus aller Welt anziehen. Täglich bis zu 15.000 Besucher:innen werden erwartet Der Tourismus ist eine der wichtigsten Einnahmequellen für das Land, das dringend Devisen braucht. Denn wirtschaftlich steht der bevölkerungsreichste Staat der arabischen Welt am Rande des Bankrotts. Doch während rund ein Drittel der 110 Millionen Ägypter:innen unterhalb der Armutsgrenze lebt und die meisten Menschen mit den ständig steigenden Preisen kämpfen, investiert die Regierung in Prestigeprojekte wie die neue administrative Hauptstadt, einen Präsidentenpalast am Mittelmeer und den Ausbau des Suezkanals. Der "kulturMontag" gibt einen Einblick. Radikaler Wandel – Kulturjournalismus quo vadis? In der Medienbranche kracht es gewaltig, Kündigungen stehen in Österreich nahezu täglich auf der Tagesordnung. Seit September wurden in der österreichischen Zeitungslandschaft rund 100 Stellen abgebaut – über die vergangenen Jahre gerechnet gibt es beim AMS bald mehr als 1.000 arbeitslose Journalistinnen und Journalisten. Die wirtschaftliche Krise hat weitreichende Auswirkungen auf die Gesellschaft. Ein unabhängiger und qualitativ hochwertiger Journalismus ist ein Grundpfeiler jeder Demokratie. Ohne Information könnten demokratische Prozesse gefährdet sein. Anderseits entstehen neue, alternative Formate, etwa das Online-Medium "Jetzt", das unabhängigen Journalismus mittels Crowdfunding auf die Beine gestellt hat. Auch Soziale Medien wie Tik Tok oder Instagram prägen den neuen Medienkonsum der jüngeren Generation durch visuell-basierte Inhalte und werden zu einer zentralen Quelle für Informationen, Unterhaltung und Inspiration. Kulturinstitutionen setzen ebenfalls auf digitale Plattformen. Sind Influencer, die ihre Reichweiten für Inhalte aus dem Bereich Kunst, Musik oder Literatur nutzen, die Kulturjournalist:innen der Zukunft. Welchen Wandel erlebt die Branche? Der "kulturMontag" hat sich im Vorfeld des "Journalistinnen-Kongress" umgehört. Das große Lernen – Wien Modern: Kaum wurde der 200. Geburtstag von Johann Strauss Sohn mit unzähligen Produktionen fulminant abgefeiert, wird in der Stadt fröhlich die zeitgenössische Musik zelebriert. Denn das Festival Wien Modern, das seit fast 40 Jahren ein wachsames Auge darauf hat, dass man hierzulande nicht allzu sehr in der Vergangenheit verharrt, öffnet seine Pforten. Einen Monat lang sollen die Neugier, das Lernen und die Vielfalt im Mittepunkt stehen, lautet doch "das programmatische Motto dieser Ausgabe "Great Learning". Ein Aufruf, sich mit der Vielfalt der zeitgenössischen Musik zu beschäftigen und offen zu bleiben, was passiert. "Welche Musik lässt sich in einer wachsenden, immer diverser zusammengesetzten Metropole entdecken? Und was kann Musik als erstaunlich vielfältige, berührende, inspirierende Kunstform der Gegenwart dazu beitragen, dass wir die Lernkurven der Gegenwart so elegant wie möglich nehmen?", fragt Festivalleiter Bernhard Günther und hat neben bekannten Größen der Wiener Szene auch internationale Gäste an Bord. Etwa den US-amerikanischen Posaunisten und Komponisten George Lewis – der Tondichter , Ko-Kurator, Ensembleleiter und inspirierende Musikdenker ist in diesem Jahr gleich an drei Abenden zu erleben. Mit dem ORF RSO Wien, dem International Contemporary Ensemble ICE und dem Webern Ensemble Neue Musik bringt er Musik von acht afrodiasporischen Komponistinnen und Komponisten nach Wien.
- Im Reich der Pharaonen – Eröffnung des Großen Ägyptischen Museums.
- Radikaler Wandel – Kulturjournalismus quo vadis?.
- Das große Lernen – Wien Modern.
Wiederholung
Di, 04.11.2025 | 03:05 - 04:00