Weltbilder
Tagesgeschehen (D 2025)
Rumänien: Kampf gegen Waldzerstörung Autorin: Anna Tillack Illegaler Holzschlag in Rumänien bedroht den letzten Urwald Europas. Worüber beim Klimagipfel COP30 am Rande des Amazonas diskutiert worden ist, existiert auch in Europa. Auch in Rumäniens Urwäldern holt sich die Holzmafia den Rohstoff, aus dem sie Profit machen können. Und sie verkauft Holz auch nach Europa, nach Deutschland – als Pellets oder Möbel. Noch dazu fällt die Holzmafia die gesunden Bäume unter falschen Vorwänden und der Schwarzmarkt für Holz wächst. Aktivisten wie Dan Turiga und Gabriel Paun kämpfen dagegen. Dabei gehen sie gefährliche Risiken ein. Immer werden Aktivistinnen und Aktivisten attackiert und wurden verletzt, Paun musste aus Sicherheitsgründen das Land verlassen. Jetzt plant die EU ein Gesetz gegen illegalen Holzhandel, doch Holz-Lobbyist*innen versuchen, es abzuschwächen. Ist Europas Urwald noch zu retten? Schweden: Hunger nach Holz bedroht Urwälder Autor: Christian Blenker Bäume, so weit das Auge reicht. Kein Land der EU hat so viel Wald wie Schweden. Zwei Drittel des Landes sind grün. Doch der Bestand ist durch die mächtige Forst- und Holzwirtschaft des Landes bedroht. Jedes Jahr holzen sie 250.000 Hektar ab, eine Fläche so groß wie das Land Luxemburg. Nicht nur das. Waldaktivisten wie Sebastian Kirrpu warnen seit Jahren vor den Methoden. "Die Holzwirtschaft macht per Kahlschlag alles den Erdboden gleich. Die Folgen sind Erosionen und wir verlieren die einzigartige Artenvielfalt in unseren Naturwäldern." Die schwedische Forstindustrie hält dagegen, dass das Kahlschlagverfahren besonders nachhaltig sei. Ola Kårén von der schwedischen Zellulosegesellschaft SCA kümmert sich um die Wiederaufforstung. "Wenn wir abholzen, pflanzen wir auch wieder nach. Mit widerstandfähigen Nadelbäumen." Sein Arbeitgeber ist der größte Player in der schwedischen Holzwirtschaft. Die Produkte wie Papier, Pappe und Zellstoff gehen insbesondere auch nach Deutschland. Argentinien: Veggies im Fleischparadies Autorin: Xenia Böttcher In dem Land, in dem es mehr Rinder gibt als Einwohner, ist das Grillfest Asado mehr als Essen, es ist Identität – Gemeinschaft – Familie. In einem Land, in dem mehr Rindfleisch verzehrt wird als sonst wo in der Welt, gilt als tapfer, wer Vegetarier sein will. Humor hilft und Toleranz, um als Veggie durchzukommen. Auswahl ist ein Topthema für Vegetarier. Man muss schon in das Asia-Viertel in Buenos Aires, wenn man ungewöhnliche Lebensmittel und spannende Gewürze finden will. Etwa sechs Prozent der Menschen, die in Argentinien leben, sind Vegetarier. Sie müssen einplanen, dass niemand an sie denkt – sonst gehen sie leer aus. Auch eine der Hauptsorgen der Community z. B. im Netz. Doch Vegetarier finden ihre Nische – aber ein Argentinien ohne Liebe zum Rind ist schwer vorstellbar. Polen: die Suwalki-Lücke – NATO-Schwachstelle? Autorin: Ina Ruck Wie geht es eigentlich den Menschen auf polnischer Seite der Suwalki-Lücke? Wann immer spekuliert wird, wen Russland als nächstes angreifen könnte, fällt seit Jahren irgendwann der Begriff Suwalki-Lücke: Gemeint ist ein schmales Stückchen zwischen der russischen Region Kaliningrad und Belarus, wo die NATO geschwächt ist. Im Norden des Korridors liegt Litauen, der südliche Teil gehört zu Polen: Würden russische Soldaten in einer Zangenbewegung von rechts und links angreifen, wäre das Baltikum abgeschnitten vom Rest der NATO. Benannt ist die Enge nach der polnischen Stadt Suwalki, Hauptstadt dieser nur sehr dünn besiedelten Region. Seit Jahren gilt sie als gefährdet. Die Leute selbst gehen erstaunlich cool mit der Situation um. Sie haben andere Sorgen, nämlich, dass sich wegen der nahen Grenzen kaum noch ein Investor, kaum noch ein Tourist an den nordöstlichen Rand Polens wagt.
- Rumänien: Kampf gegen Waldzerstörung.
- Schweden: Hunger nach Holz bedroht Urwälder.
- Argentinien: Veggies im Fleischparadies.
- Polen: Die Suwalki-Lücke – Nato-Schwachstelle?.
Wiederholung
Sa, 06.12.2025 | 12:45 - 13:15