BR-KLASSIK: Karneval der Tiere
Musik (D 2020)
Der "Karneval der Tiere" von Camille Saint-Saens (1835-1921) gehört zu jenen Stücken der klassischen Musik, die nicht nur bei Erwachsenen sehr beliebt sind, sondern auch jungen Zuhörern viel Freude bereiten. In vierzehn kurzen Stücken für ein neunköpfiges Instrumentalensemble charakterisierte der Komponist die typischen Eigenschaften so verschiedener Tiere wie Löwe, Elefant, Schildkröte und Esel oder von Tiergruppen in der "Voliere" und im "Aquarium". Beim "Karneval der Tiere" von Camille Saint-Saens erzielte der Komponist zusätzliche Aufmerksamkeit für sein Werk, indem er recht großzügig Hits von Komponisten-Kollegen wie Rossini, Offenbach, Berlioz und Mendelssohn-Bartholdy zitierte und umarbeitete. Auf der Basis einer Aufführung des "Karnevals" durch das Münchner Rundfunkorchester hat der Bayerische Rundfunk eine Filmfassung hergestellt, die auf sehr ungewöhnliche und fantasievolle Weise mit den Kompositionen umgeht. Der Film wendet sich gezielt an Kinder im Schulalter. Die BR-Filmfassung des "Karnevals der Tiere" bettet die Tierdarstellungen in eine Geschichte, die von BR-Autorin Uta Sailer und Johannes Volkmann, dem Leiter des Papiertheaters Nürnberg, erzählt wird. Sailer und Volkmann nehmen die vierzehn Einzelsätze zum Anlass, mit den Mitteln des Papiertheaters – Scherenschnitte, abstrakte und realistische Formen, starke Kontraste – nicht nur die Eigenschaften der Tiere zu schildern, sondern sich die Frage zu stellen, wie es den vom Saint-Saens porträtierten Tieren denn heute ergeht. Zur Poesie von Saint-Saens' Musik gesellt sich die Poesie der zarten Farben und der kuriosen Formen, die das Papiertheater für jedes Stück entstehen und wieder vergehen lässt.