3nach9


Gesellschaft (D 2023)
Judith Rakers und Giovanni di Lorenzo begrüßen folgende Gäste: Jan Ullrich Er ist Deutschlands größte Radrennfahrer-Legende: Jan Ullrich. Schon als Neunjähriger gewinnt er sein erstes Schulrennen. Mit gerade einmal 23 Jahren gelingt dem gebürtigen Rostocker mit dem Gewinn der Tour de France der absolute Triumph. Das ist bisher keinem anderen Deutschen gelungen. Olympiasieger, Weltmeister, fünfmal Zweiter der Frankreich-Rundfahrt: Ullrich wird zum Helden! Und Radsport zum medialen Großereignis der 1990er- und 2000er-Jahre. 2006 kommt es zum Dopingskandal, Ullrich wird von der Tour de France ausgeschlossen, sein Vertrag fristlos gekündigt. Der Internationale Sportgerichtshof spricht ihn des Dopings schuldig und annulliert seine Erfolge seit Mai 2005. Jan Ullrich stürzt ab, betäubt sich mit Alkohol und Drogen. Doch er kämpft sich von ganz unten zurück ins Leben. Jahrelang schweigt er zu den Vorwürfen. Jetzt, 16 Jahre nach dem Ende seiner aktiven Sportlerkarriere, nimmt er in einer Dokumentation Stellung zu den Geschehnissen von damals. Am Tag vor seinem 50. Geburtstag – 2. Dezember – spricht er in "3nach9" auch über seine Zukunftswünsche. Annalena Baerbock Seit knapp zwei Jahren steht sie als erste Frau an der Spitze des Auswärtigen Amtes: Annalena Baerbock. Diese Aufgabe verlangt ihr aktuell viel ab, denn die Politikerin muss an vielen Krisenherden dieser Welt vermitteln. Die 42-Jährige setzt sich für eine friedliche Welt ein. Bei den aktuellen Schreckensbildern, die gerade aus der Ukraine und dem Nahen Osten kommen, müsse sie jedoch "manchmal die Stopptaste drücken", weil sie es nicht mehr ertragen könne. Die gebürtige Hannoveranerin braucht Kraft für diplomatische Gespräche und mahnt eindrücklich vor Schwarz-Weiß-Malerei in politischen Debatten. Wie die Bundesaußenministerin ihren beiden Töchtern die aktuelle Weltlage erklärt und ob sie für das Weihnachtsfest auch zuversichtliche Töne anschlagen kann, berichtet Annalena Baerbock bei "3nach9". Max Raabe Max Raabe singt eigentlich schon immer: im Jugendchor, in der Kantorei und auf dem Fahrrad. Nach dem Abitur zieht der ehemalige Internatsschüler nach Berlin, um Operngesang zu studieren und finanziert mit kleineren Auftritten sein Studium. Vor 37 Jahren gründet er mit Kommilitonen das Palast Orchester, 1992 folgt der Hit "Kein Schwein ruft mich an". So viel zu den Fakten. Stets adrett gekleidet, begeistert Bariton Raabe sein Publikum seit vielen Jahren mit seiner ureigenen Version von Popmusik. Jetzt präsentiert er mit seinem Palast Orchester die oft sehr heiter-ironischen, bisweilen auch nachdenklichen Lieder der Weimarer Zeit und kehrt damit zurück zu seinen tonträgerischen Wurzeln. Aktuell kann man ihn in der vierten Staffel der ARD-Erfolgsserie "Babylon Berlin" im Pay-TV bewundern. Den Titelsong "Ein Tag wie Gold" wird er mit Begleitung des Palast Orchesters live im Bremer Studio präsentieren. Bernhard Hoëcker Wo auf der Tastatur eines Computers sind eigentlich die beiden Punkte zu finden, die den dritten Buchstaben seines Nachnamens zieren? Eine Frage, die Bernhard Hoëcker mit Sicherheit sofort beantworten kann. Und auch sonst ist er mit ziemlich viel Wissen gesegnet. Bekannt durch die Parodiesendung "Switch" sowie als Mitglied des Rateteams von "Genial daneben" beantwortet er bereits seit zehn Jahren im Wettstreit mit Elton lustige, spannende und kuriose Fragen bei "Wer weiß denn sowas?". Durchschnittlich 3,3 Millionen Zuschauerinnen und Zuschauer schalten jeden Abend im Ersten ein. Ob Hoëcker erklären kann, was genau ein Katzenhuhn ist, warum ehemalige Messdiener heute oft in der Medienbranche arbeiten und was genau seine Höhlenfaszination ausmacht, wird in dieser Adventssendung von "3nach9" geklärt. Erika Freeman und Dirk Stermann Fast ihr ganzes Leben verbringt Erika Freeman in New York, eines Abends sitzt sie in der Talkshow "Willkommen Österreich" und verzaubert Gastgeber Dirk Stermann. Denn die Lebensgeschichte der Psychoanalytikerin Erika Freeman ist so voller Faszination und Tragik, dass weitere gemeinsame Gespräche folgen. Herausgekommen ist ein Porträt über eine Frau, die 1927 in Wien geboren wurde und als Jüdin im Alter von zwölf Jahren vor den Nazis nach New York flieht. Nach dem Studium wird sie eine angesehene Psychoanalytikerin, die Riege ihrer berühmten Patienten findet sich im politischen Washington bis zu Hollywoodlegenden wie Marilyn Monroe und Marlon Brando. Nun ist sie wieder Österreicherin geworden, residiert im berühmten Hotel Imperial, wo einst Hitler nächtigte. Unermüdlich setzt sich die Zeitzeugin gegen das Vergessen ein. Kämpferisch sagt die 96-Jährige: "Man muss einander helfen, dann rettet man die Welt". "3nach9" freut sich auf das Gespräch mit Dirk Stermann und Erika Freeman. Stella Deetjen und Cosmo Deetjen Seit fast 30 Jahren setzt sich Stella Deetjen für bessere Lebensumstände für arme, notleidende und stark benachteiligte Menschen ein. Eine Schauspielausbildung gerade abgeschlossen, reist die gebürtige Hessin Anfang der 1990er-Jahre mit dem Rucksack durch Indien. Eine Begegnung mit einem Lepraerkrankten verändert ihr ganzes Leben. Sie gründet einen gemeinnützigen Verein und verlagert ihren Wohnsitz nach Südasien. Der Umfang ihres Engagements wächst und breitet sich auch ins benachbarte Nepal aus. Deetjen gründet mehrere Kinderheime, über ein Dutzend Slum-Schulen und viele Geburtshäuser. Heute profitieren 65.000 Menschen von den Projekten ihres Vereins. 1998 wird sie Mutter ihres Sohnes Cosmo, der hauptsächlich in Indien und Nepal aufwächst. Beide besuchen jetzt erstmals gemeinsam eine Talkshow und erzählen unter anderem, warum der heute 25-jährige Cosmo seinen langen Schulweg mit einer Trillerpfeife absolvieren musste.
- Hannelore Lay (Gründerin der Stiftung "Kinderjahre")
- Jan Ullrich (Ehemaliger Radrennfahrer)
- Annalena Baerbock (Bundesministerin des Auswärtigen der Bundesrepublik Deutschland)
- Max Raabe (Sänger)
- Bernhard Hoëcker (Schauspieler, Komiker)
- Stella Deetjen (Entwicklungshelferin)
- Cosmo Deetjen (Sohn von Stella Deetjen)