Winzerlegenden
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Konsum (A 2024)
In Mautern, liegt der Nikolaihof, das älteste Weingut Österreichs mit Grundmauern aus dem ersten Jahrhundert. Der Nikolaihof war auch das erste Haus Österreichs, das die sagenhaften 100 Punkte vom "Bewertungspapst" Robert Parker bekommen hat – für einen trockenen Riesling, der 17 lange Jahre im Fass reifen durfte. Heute wird der Nikolaihof geführt von Nikolaus Saahs jun., groß gemacht haben ihn seine Eltern, der heute ganz zurück gezogen lebende Nikolaus Saahs senior und Mutter Christine, die auch die Gastronomie am Nikolaihof aufgebaut hat und deren Kochbücher mehrfach zu den Weltbesten gekürt wurden. Seit 1971 schon betreibt die Familie Saahs "Demeterlandwirtschaft" nach den Prinzipien des österreichischen Universalgelehrten Rudolf Steiner. Christine Saahs erinnert sich: "Wirtschaftlich hat man immer unseren Ruin vorhergesagt. Die Kollegen haben schon gewartet, dass sie an Weingarten kriegen, weil des kann nicht gehen… Wir haben einen schuldenfreien Betrieb übergeben, also es ist nicht wahr, wenn man die Ressourcen schont, die Erde, die Tiere, die Menschen und die Pflanzen schont, dass man nicht wirtschaftlich arbeiten kann." Wobei wirtschaftlich nur ein Kriterium für guten Wein ist. Denn Österreichs Weine zeichnet vor allem die Liebe, Sorgfalt und der unbändige Wille zu bester Qualität aus. Schließlich hat der Weinlaubenhof Kracher, ein Weingut seit 1959. Ebenfalls 100-Parker-Punkte für eine Spezialität bekommen: edelsüße Weine! Wobei die Punkte sind das eine. Der Genuss das andere. Johannes Gross vom Weingut Gross in der Südsteiermark sieht es recht gelassen: "Wein ist ein Getränk. Der Mensch hat Emotionen, nicht der Wein. Wenn du als Mensch Emotionen spürst dabei, dann ist des wunderschön, aber der Wein will von uns nichts, der ist einfach nur."