Die Farbe der Lüge
Krimi (F 1999)
In einem kleinen bretonischen Fischerdorf wird ein zehnjähriges Mädchen vergewaltigt und ermordet – ein Verbrechen, das sich wie ein dunkler Schatten über das idyllische Städtchen legt. Die abgebrühte Kommissarin Frédérique Lesage verdächtigt den Zeichenlehrer René, der seine Schülerin zuletzt lebend sah. Der seit Jahren erfolglose Künstler lebt zusammen mit seiner Frau Vivianne, einer Krankenschwester, am Rande des Ortes. Die Verdächtigungen zerstören den guten Ruf des Malers, der bald alle seine Schüler verliert. Nach Kräften versucht Vivianne, ihren Mann gegen die Gerüchte in Schutz zu nehmen, an deren Verbreitung der zynische Pariser TV-Journalist und Bestsellerautor Desmot nicht ganz unschuldig ist. Während der Arbeit an seinem neuen Roman versucht der im Dorf beliebte Journalist, Vivianne zu verführen. In seinem neuen Werk spekuliert er insgeheim bereits über die Motive Renés, den er als Kindermörder vorverurteilt. Nach einem gemeinsamen Abendessen mit Vivianne und René kehrt Desmot stark alkoholisiert in seine Villa zurück. Als er am nächsten Morgen tot aufgefunden wird, gerät René erneut ins Fadenkreuz der Ermittlungen. Mit "Die Farbe der Lüge" blickt der französische Meisterregisseur Claude Chabrol unter den Deckmantel gepflegter Bürgerlichkeit und stößt in eine Welt menschlicher Grausamkeit, Kälte und Verlogenheit vor, die hinter der Fassade von Normalität und Moral lauert. Sein Film ist ein Psychokrimi voller doppelbödiger Dialoge und anspielungsreicher Zitate, der durch seine unterkühlte Inszenierung und subtile Spannung überzeugt. Immer wieder führt Chabrol den Zuschauer bei der Analyse allgegenwärtiger Lügen geschickt auf falsche Fährten, etabliert eine Atmosphäre des Zweifels und der Unsicherheit und kreiert so eine scharfsinnige, filmische Reflexion über die Wahrheit. "Wir alle leben mit der Lüge. Die Welt ist nun einmal so. Ich zum Beispiel lüge permanent", sagte er über sich selbst.
- Sandrine Bonnaire (Vivianne Sterne)
- Jacques Gamblin (René Sterne)
- Valeria Bruni Tedeschi (Frédérique Lesage)
- Antoine de Caunes (Germain-Roland Desmot)
- Bernard Verley (Detective Loudun)
- Bulle Ogier (Évelyne Bordier)
- Pierre Martot (Regis Marchal)
- Noël Simsolo (Monsieur Bordier)
- Rodolphe Pauly (Victor)
- Adrienne Pauly (Anna)
- Véronique Volta (Betty)
- Sylvie Flepp (Madame Lemoine)
- Florent Gibassier (Joël Sarne)
- Thomas Chabrol (Le médecin légiste)
- Wendy Malpeli (Eloïse Michel)
- Anastasie Loncle (Laetitia)
- Julia Cotteret (Sophie Lesage)
- Cécile Eloir (La cantatrice)
- Michel Bodet (Le journaliste de France 3)
- Michel Dupuy (Le patron du bar)
- Dominique Zardi (Monsieur Shouten)
- Philippe Dana (Le directeur du théâtre)
- Yvon Crenn (Le maire de St. Malo)
- Jeanne Clinchamp (La visiteuse du musée)
- Anne Sarrans (La fille du musée)
- Marie-Hélène Janin (La mère de Nathalie)
- Solène Cabec (Nathalie)
- Sandrine Benoist (La fille au cimetière)
- Vincent Spatari (La père à l'école)
- Olivier Barrot (L'interviewer)
- Jean-François Ballèvre (Le pianiste)
- Claude Chabrol (Emmanuel Solar)
- Eric Savin (Christian)
- Claude Chabrol (writer)
- Odile Barski (writer)
- Claude Chabrol
- Cyrille Bray (second assistant director)
- Vincent Guillerminet (trainee assistant director)
- Cécile Maistre (assistant director)
- FSK 12