Mikrokredite – Das Geschäft mit der Armut
Gesellschaft (D 2024)
Helfen und dabei Geld verdienen – das versprechen Mikrokredite. Doch was Menschen in Entwicklungsländern aus der Armut helfen soll, sorgt in Asien für viel Leid. Frederik Fleig und Leonie Sontheimer folgen der Spur deutscher Mikrokredit-Gelder ins Ausland und treffen hoch verschuldete, verzweifelte Kreditnehmerinnen. Sie wollen verstehen, wie eine scheinbar gute Sache so viel Leid anrichten kann und wer davon profitiert. Mikrokredite wurden lange Zeit als Lösung gegen Armut gefeiert. Die Idee: mit kleinen Krediten dafür sorgen, dass sich Menschen eine Lebensgrundlage aufbauen können. Groß gemacht hat das Prinzip Muhammad Yunus, Banker und seit Kurzem sogar Übergangsregierungschef von Bangladesch. Aus der deutschen Entwicklungszusammenarbeit floss in diese Art "ethisches Investment" vor allem ab den Nullerjahren viel Steuergeld. Auch Privatpersonen legen ihr Geld in Mikrofinanzfonds an. Über Mikrofinanzinstitute wird das Geld im Globalen Süden verliehen. Die Spur des Geldes führt von deutschen Investoren über Kreditvermittler und NGOs bis zu betroffenen Frauen in Sri Lanka und Kambodscha und zeigt: Hohe Zinsen, unfaire Bedingungen und enormer Druck treiben gerade Frauen, denen durch Mikrokredite mehr Unabhängigkeit und Gleichberechtigung in Aussicht gestellt werden, in Abhängigkeiten – oft auch sexuell. Die Dokumentation belegt das an erschütternden Schicksalen und zeigt, wie Mikrokreditfirmen und Investoren von der Armut anderer profitieren und dabei Elend und Verschuldung bis hin zu Suizidfällen in Kauf nehmen. Mehr unter https://diespur.zdf.de