Krieg und Holocaust – Der deutsche Abgrund
Verantwortung 1945-1948
Geschichte (D 2019)
1945 endet der Zweite Weltkrieg, doch die Gewalt geht weiter. Überlebende und Sieger wollen die Deutschen zur Verantwortung ziehen. Doch wer trägt die Schuld? Wie geht man mit einem Volk um, das Krieg und Völkermord bis zuletzt unterstützt oder zumindest gebilligt hat? Und wie könnte ein Neuanfang aussehen? Die Siegermächte wollen die Deutschen juristisch zur Verantwortung ziehen. Einer der vielen emotionalen Höhepunkte der Nürnberger Prozesse: Der Jurist Hersch Lauterpacht, der maßgeblich an der Formulierung des Anklagepunkts "Verbrechen gegen die Menschlichkeit" beteiligt ist, erfährt im Gerichtssaal vom Schicksal seiner Familie, die bei einem der zahlreichen Pogrome ums Leben kam. Die Abrechnung mit dem Nationalsozialismus fällt zwiespältig aus. Einerseits gelingt der politische Neuanfang, und der größte Teil der Nazi-Elite wird ausgeschaltet. Andererseits hat das Ansehen der Sieger nicht nur durch Stalins Verbrechen und die Vertreibungen gelitten. Und niemand weiß, ob die Deutschen wirklich mit dem Nationalsozialismus gebrochen haben. Viele Täter stricken sich Legenden oder nutzen kirchliche Hilfe bei der Flucht. Dennoch: Die rechtliche Aufarbeitung der Verbrechen im Nationalsozialismus führt zu Regeln, die die Menschheit zukünftig schützen sollen. Der Kampf gegen die Barbarei des Nationalsozialismus hat vor allem die Demokratien stark gemacht. Mit der zehnteiligen Doku-Reihe "Krieg und Holocaust – Der deutsche Abgrund" setzt ZDFinfo einen filmischen Akzent gegen das Vergessen. Das Projekt erzählt aus internationaler Perspektive vom Aufstieg und Untergang des Nationalsozialismus und untersucht die Ursachen für den von Deutschen begangenen Zivilisationsbruch, der aus einer krisenhaften Demokratie in Krieg und Völkermord führt. Seltene, zum Teil neu entdeckte Film- und Fotoaufnahmen sowie 40 hochkarätige Experten wie Richard J. Evans, Mary Fulbrook, Peter Longerich, Moshe Zimmermann, Alexandra Richie und Götz Aly ermöglichen einen umfassenden Blick auf die Geschichte zwischen 1918 und 1948. Auf der Grundlage neuester Forschungsergebnisse steht neben den Motiven der Täter auch die Verantwortung eines erheblichen Teils der damaligen deutschen Bevölkerung im Fokus der Reihe. Was hat den Aufstieg der Nazis begünstigt, was den Weg zum Völkermord an den Juden ermöglicht?
- Götz Aly (Self - Historiker, Berlin)
- Yehuda Bauer (Self - Autor, 'Wir Juden, ein widerspenstiges Volk')
- Daniel Blatman (Self - Chefhistoriker, Warschauer Ghetto Museum)
- Helena Dvorácková (Self)
- Adolf Eichmann (Self)
- Mary Fulbrook (Self - Historikerin, London)
- Anna Hajkova (Self - Historikerin, University of Warwick)
- Rudolf Heß (Self)
- Wilhelm Keitel (Self)
- Pietro Koch (Self)
- Abba Kovner (Self)
- Angelika Königseder (Self - Historikerin, TU Berlin)
- Peter Longerich (Self - Historiker, München)
- Sönke Neitzel (Self - Militärhistoriker, Universität Potsdam)
- Alexandra Richie (Self - Historikerin, Collegium Civitas Warschau)
- Andreas Rödder (Self - Historiker, Universität Mainz)
- Philippe Sands (Self - Menschenrechtsanwalt, University College London)
- Albert Speer (Self)
- Gerald Steinacher (Self - Autor 'Nazis auf der Flucht')
- Joanna Tokarska-Bakir (Self - Anthropologin, Warschau)
- Franz von Papen (Self)
- Ulrich Wagner (Self - Sozialpsychologe, Universität Marburg)
- Moshe Zimmermann (Self - Historiker, Universität Jerusalem)
- Hermann Göring (Self)
- Philipp Moog (Self - Narrator)
- Andrew Solomon (Self - Narrator)