Tödliche Welle
Naturkatastrophen (D 2024)
Es war eine der tödlichsten Naturkatastrophen der Neuzeit. Zum 20. Jahrestag des Tsunamis 2004 kehren Betroffene zurück an die Schauplätze der Tragödie, die sich damals abspielte. Die eindrucksvolle Dokumentation nimmt die Zuschauer mit auf eine Reise nach Thailand, Indonesien und Sri Lanka. Dorthin, wo der Tsunami am zweiten Weihnachtsfeiertag 2004 rund 230.000 Menschen tötete und 1,4 Millionen aus ihrer Heimat vertrieb. Am frühen Morgen des 26. Dezember 2004 waren die Strände des Indischen Ozeans in Thailand, Indien, Indonesien und Sri Lanka voller Touristen, viele von ihnen aus Europa. Urlaub im Paradies, weit weg vom kalten, mitteleuropäischen Winter. Doch als ein Seebeben der Stärke 9.0 die Erdkruste bersten ließ, verwandelte sich die Idylle in den Schauplatz einer der größten Naturkatastrophen der Neuzeit. 30 Meter hohe Wellen überspülten die Strände und rissen die Menschen in den Tod. Schon in den ersten 30 Minuten wurden etwa 170.000 Opfer von den Fluten weggespült, als die Welle auf das indonesische Archipel traf. Auf der anderen Seite des Ozeans ging das Leben weiter, als sei nichts geschehen – trotz der drohenden Gefahr. Nur zweieinhalb Stunden später ertranken weitere 60.000 Menschen in Thailand, Sri Lanka und Indien. Widari aus Banda Aceh verbrachte eine gefühlte Ewigkeit allein im Ozean. Sie überlebte, indem sie sich an einem Teil eines Sofas festhielt, bis ein Fischer – "ein Engel in einem kleinen Boot" – sie entdeckte und in Sicherheit brachte. Widari schaffte es zurück nach Banda Aceh, doch sie fand eine zerstörte Stadt vor. Von ihrem Elternhaus war nichts mehr übrig. In dem Glauben, dass ihre ganze Familie getötet wurde, irrte Widari verzweifelt durch die Straßen. Plötzlich hörte sie, wie ihr Name gerufen wurde: Ihr Mann hatte überlebt. Doch Widaris Eltern, ihre Schwester und zwei Brüder waren umgekommen. Naduni, ein Teenager aus Sri Lanka, war mit ihren Eltern und ihrer jüngeren Schwester Hiruni im "Matara Express" unterwegs, als eine Welle den Zug mit sich riss. Naduni war in einem der umgestürzten Waggons unter Wasser gefangen, doch sie überlebte. Ihre damals siebenjährige Schwester Hiruni aber ist bis heute vermisst. Der australische Skipper Bill erzählt, wie er versuchte, seine Familie in einem Boot vor Phuket in Sicherheit zu bringen, und beschloss, geradewegs auf die gigantische Welle zuzusteuern. Mehrere Kamerateams haben die Schauplätze und die Protagonistinnen und Protagonisten in den betroffenen Ländern aufgesucht. Mithilfe von privaten Videos, persönlichen Zeugnissen, Archivmaterial und neu gestalteten visuellen Effekten wird die Dramatik der Ereignisse des zweiten Weihnachtsfeiertages 2004 deutlich. Es ist eine Geschichte von Trauer und Verlust, aber auch von Widerstandsfähigkeit und Neubeginn.