Tiere im ewigen Eis
Natur (GB 2019)
Wir Menschen träumen im Winter von einem verschneiten Wunderland, doch vielen Tieren machen Eis und Kälte das Leben schwer. Manche ziehen tausende Kilometer weit in wärmere Gefilde, andere verschlafen die kalten Monate. Wer sich der Winterkälte jedoch aussetzt, braucht vor allem zwei Dinge: ausreichend Nahrung und die Möglichkeit, sich warmzuhalten. Von perfekten Winteroutfits über veränderte Speisepläne bis hin zu kreativen Ansätzen bei der Nahrungssuche hat die Tierwelt gerade im Winter so manche Überraschung zu bieten. Für viele Tiere beginnen die Vorbereitungen auf die kalte Jahreszeit bereits lange vor dem ersten Frost. Igel futtern sich Fettreserven an und Burunduks müsse bis zu vier Kilo Eicheln als Vorrat einlagern. Während die einen den Winter verschlafen, suchen andere das Weite. Kanadakraniche fliegen über 5.000 Kilometer weit, um der Kälte zu entkommen. Tiere, die bleiben, haben es meist nicht leicht. Denn Eis und Schnee erschweren die Nahrungssuche. Aber die Überlebenskünstler des Winters sind auf alle Eventualitäten vorbereitet: Sikahirsche ergänzen kurzerhand ihren Speiseplan um Baumrinde, Rotluchse hören ihre Beute selbst unter einer dicken Schneedecke und Polarfüchse haben menschliche Siedlungen als Nahrungsquelle schätzen gelernt. Doch selbst ein voller Magen schützt nicht vor Minusgraden. Bei Seeottern sorgt das wasserdichte Fell dafür, dass selbst die Kleinsten nicht erfrieren, Schneeschuhhasen sind im Winterwunderland perfekt getarnt und Eisbären fühlen sich dank ihrer Fettschicht im arktischen Winter pudelwohl. Stumpfnasenaffen und Kaiserpinguinen reicht das eigene Kleid nicht als Kälteschutz. Deshalb wärmen sie sich gegenseitig, die einen im Familienverband, die anderen in riesigen Gruppen mit tausenden Tieren. Wenn sich der Winter dem Ende zuneigt, erwachen bei vielen Tieren die Frühlingsgefühle. Im Himalaja machen sich die seltenen Schneeleoparden auf Partnersuche. Doch das ist leichter gesagt als getan, wenn das eigene Revier bis zu 1.000 Quadratkilometer groß ist und es nur noch wenige Artgenossen gibt. Bei den Arktischen Zieseln ist dagegen der Zeitdruck das größte Problem. Kaum sind die Männchen aus dem Winterschlaf erwacht, gilt es, ein Weibchen für sich zu gewinnen, denn die sind im Jahr nur wenige Stunden lang fruchtbar. Unterdessen erkunden andere Tierkinder bereits die Welt. Ihre Eltern haben die kalte Jahreszeit dank ihrer cleveren Strategien und körperlichen Anpassungen überstanden. Doch eines ist gewiss: Der nächste Winter kommt bestimmt ...