Einfach genial

Einfach genial
NO3
Sa, 18.01.2025 | 06:35 - 07:00

Technologie (D 2025)

"Einfach genial": nachgehakt. Bauen und Renovieren Rico Drochner stellt Erfindungen der vergangenen Jahre zum Thema Bauen und Renovieren vor und hakt nach: Was ist aus den Erfindern und ihren Ideen geworden? Messen und gleichzeitig anzeichnen: die Markierhilfe für Heimwerker Bohrlöcher, die in Waage sein müssen, bereiten manchem Heimwerker Probleme. Man benötigt eine Wasserwaage, Stift und Maßband und eventuell helfende Hände, um sie an der Wand anzuzeichnen. Stefan Kolitsch aus Döbeln entwickelte eine Markierhilfe, die an einer Wasserwaage angebracht werden kann. Zwei bewegliche Stifte ergeben in Kombination mit der Wasserwaage eine Art. Schablone. Die Wasserwaage kann so beim Anzeichnen ständig mit zwei Händen gehalten werden und verrutscht nicht. Wird die Waage genau ausgerichtet, wird auch die Markierung gerade. Die Stifte lassen sich mit einem Finger zum Anzeichnen an die Wand drücken. Nach einigen Rückschlägen konnte Stefan Kolitsch einen Hersteller für seine Erfindung gewinnen, die im Februar auf den Markt kommen soll. Außerdem hat er einige Verbesserungen an der Markierhilfe vorgenommen, wie zum Beispiel die wechselbare Mine. (Der Levelmarker wurde in der Sendung "Einfach genial" vom 7. Juni 2022 vorgestellt) Universaldübel Dieser Dübel passt in jedes Loch, egal aus welchem Material die Wand ist. Jede Schraube oder jeder Nagel kann darin versengt werden, sogar ausgeleierte Löcher sind kein Problem. Der Dübel besteht aus einem Kunststoffblock, der genau auf das Loch zugeschnitten werden kann. Im Gegensatz zu anderen ist dieser Dübel innen nicht hohl. Wird eine Schraube hineingetrieben, drückt sie den Dübel in alle Richtungen auseinander – die kantige Außenfläche verhakt sich in der Wand. Erfunden von Christian Steinbrunner und Josef Häringer aus Eggelham bei Passau. Die beiden Entwickler vertreiben ihre Dübel inzwischen erfolgreich übers Internet, sind aber auch auf der Suche nach Investoren. (Der Universaldübel wurde in der "Einfach genial"-Sendung vom 9. November 2021 vorgestellt) Kniesitz Landschaftsgärtner Klaus Hasenhindl arbeitet selbst viel auf den Knien. Deshalb hat er die Konstruktion eines Kniesitzes, die in den USA entwickelt, aber nicht akzeptiert wurde, so verbessert und umgebaut, dass ein wirklich praktischer Kniesitz daraus entstanden ist. Er soll die Gelenke beim Arbeiten auf den Knien entlasten. Der Kniesitz wird an die Beine geschnallt, sobald man sich auf die Sitzpolster setzt, lastet das Körpergewicht nicht mehr auf den Knien, sondern auf dem Gesäß. Der Kniesitz wird in Deutschland, aber auch in Österreich und der Schweiz genutzt. Sogar Industriebetriebe ordern die Erfindung, um gesundheitlichen Schäden bei Arbeiten auf dem Boden vorzubeugen. Der Kniesitz wird mittlerweile ausschließlich in Hessen produziert. (Der Kniesitz wurde in der Sendung "Einfach genial" vom 3. Oktober 2015 vorgestellt) Staubschutzwand Wenn die Handwerker loslegen, kann eine Menge Schmutz entstehen. Um die Räumlichkeiten rund um die "Baustelle" zu schonen, bauen die Handwerker vor Arbeitsbeginn Staubschutzwände auf. Uwe Thomae aus Thüringen waren herkömmliche Modelle solcher Wände zu teuer und umständlich im Aufbau. Deshalb hat eine neuartige Vorrichtung entwickelt. Sie besteht aus Metallhülsen und Spindeln. Dazu kauft man noch Folie und Dachlatten aus dem Baumarkt. Die Dachlatten bringt er senkrecht mithilfe der Metallhülsen und Spindeln auf die Höhe der Decke. So entstehen stabile Ständer, zwischen denen dann die Folie angebracht werden kann. Die Konstruktion eignet sich auch für unebene Decken oder Böden. Uwe Thomae sorgt noch immer dafür, dass es auf Baustellen sauber bleibt. Seine Erfindung wird von der Berufsgenossenschaft der Bauwirtschaft mit 40 Prozent gefördert. Sie wurde auch mit dem Gefahrstoffschutzpreis ausgezeichnet. Außerdem hat er das Material verbessert und vertreibt die Erfindung jetzt über den Fachhandel. (Die Staubschutzwand wurde in der "Einfach genial"-Sendung vom 19. September 2017 vorgestellt) Hilfe beim Verlegen von Fußböden Bevor Fliesen oder Fußböden verlegt werden, muss der Untergrund gerade sein. Dafür wird häufig eine sogenannte Trockenschüttung gleichmäßig verteilt. Das ist schwierig, denn der Handwerker muss stundenlang auf den Knien arbeiten und ständig mit Wasserwaage und anderen Instrumenten hantieren. Karl-Heinz Müller entwickelte eine Maschine, dank der diese Arbeiten stehend erledigt werden können. Dadurch können 60 Prozent der Arbeitszeit und körperlich schwere Arbeit eingespart werden. In der "Einfach genial"-Sendung vom 1. Dezember 2015 wurde die Erfindung noch als Estrobot bezeichnet, inzwischen wird die unter Granubot vertrieben und arbeitet noch präziser als ihr Vorgänger. Damit können Schüttung von Leichtbeton, Spachtelmassen und Streifenfundamente verarbeitet werden. Da aber auf Baustellen zunehmend Fließestrich benutzt wird, steht das Team kurz vor der Fertigstellung eines Gerätes, mit dem auch das möglich sein wird. Trotz des weiten Kundenkreises in einigen europäischen Ländern suchen die Erfinder weiterhin nach Unterstützung beim Vertrieb.

Thema
  • Markierhilfe für Heimwerker: Messen und gleichzeitig anzeichnen.
  • Universaldübel: passt in jedes Loch, egal aus welchem Material die Wand ist.
  • Kniesitz: entlastet Handwerker beim Arbeiten auf den Knien.